Auf einer meiner Touren durch den benachbarten Trödelladen stieß ich auf dieses Holzteil.
Es ist die Theke eines Kinderkrämerladens, ich hatte es schon in der Hand und stand an der Kasse, als ich erfahren musste, dass es nicht separat zu verkaufen war.
Schade. Ein paar Wochen später stand es dann aber doch zum Verkauf und für drei Euro war es meins.
Natürlich frage ich mich, wer den Rest des Ladens gekauft hat - ohne Theke? Das Kind hat ja nur halb so viel Spaß ohne einen Verkaufstisch...
Für mich aber reines Glück, denn dieses Holzteil ist für mich ein klarer Kandidat für ein Schild. Mit Rahmen. Da braucht es nicht viel Fantasie.
Zu Hause strich ich das Innere und auch den Rahmen zunächst einmal mit brauner Kreidefarbe vor. Nach dem Trocknen folgten meine üblichen Schritte zum Erreichen des shabby chic: Mit einem Teelicht einzelne Stellen wachsen, genau dort, wo die folgende Farbe nicht haften soll.
Dann die zweite Kreidefarbe auftragen. Ich wählte für das Innere des Schildes Weiß.
Sobald die Farbe getrocknet war, kratzte ich die weiße Kreidefarbe mit einem Spachtel genau dort wieder ab, wo ich zuvor mit dem Teelicht gearbeitet hatte. Die untere Farbe trat hervor, genau der Effekt, den ich erreichen wollte.
Nun klebte ich das Innere des Schildes mit dem wunderbaren Frog Tape ab, denn ich wollte den Rahmen streichen, ohne mir Gedanken machen zu müssen, die weiße Farbe zu ruinieren.
Ich schwöre auf Frog Tape, kein anderes Klebeband erzeugt so wundervoll saubere Kanten.
Für den Rahmen wählte ich Milk Paint, denn hier wünschte ich mir ganz authentische Abblätterungen. "Typewriter" von Miss Mustard Seeds Milk Paint ist ein herrliches, tiefes Schwarz! Hier reichte ein Auftrag.
Nach dem Trocknen lösten sich schon einige Farbstellen ab, mit dem Spachtel half ich auch hier ein wenig nach.
Um den Farbton Typewriter so richtig zur Geltung zu bringen, habe ich ihn dieses Mal nicht gewachst, sondern mit Miss Mustard Seeds Hemp Oil geölt. Das Öl erzeugt einen wunderschönen tiefen Farbton, während das Wachs das Schwarz etwas dämpft und stumpfer wirken lässt.
Hier seht Ihr den Auftrag des Öls und wie es die Farbe leuchten lässt:
Nun noch ein Schriftzug für das Innere. Die Schrift wird seitenverkehrt in der gewünschten Größe ausgedruckt. Mit der Image Transfer Methode, die ich hier genau erklärt habe, und mit Hilfe eines Transfergels (bekommt Ihr im Bastelladen, läuft auch unter Photokleber) klebte ich die Schrift auf. Nach dem Trocknen wird die obere Papierschicht befeuchtet und ganz vorsichtig mit dem Finger abgerubbelt. Die Buchstaben bleiben stehen. Zum Teil passiert es auch, dass ein wenig von der Schriftfarbe mit weggerubbelt wird, aber das tut dem antiken Effekt ja keinen Abbruch.
Und so ist aus meiner Krämerladentheke ein schönes Schild im Farmhouse Stil geworden, was sich eigentlich überall aufhängen lässt. Momentan hängt es bei mir im Büro, mal sehen, ob ich es dort belasse.
Ich bekomme einfach nicht genug von diesen Schildern!
... gone paintin´...
Eure Daggi
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