Mein Mann wünscht sich zu Weihnachten ein Messerboard, aber wahrscheinlich rechnet er nicht damit, dass er ein selber gemachtes bekommt. Ob er sich freut? Keine Ahnung.
Aus einem Urlaub in Kroatien haben wir, warum auch immer, ein Stück Treibholz mit genommen. Es liegt schon Jahre im Keller, aber ich denke, für dieses Projekt könnte es genau das Richtige sein. Auch wenn es links etwas dicker ist als rechts.
Die Messer sollen mit Magneten an mein Messerbrett geheftet werden. Ich besorge im Baumarkt also drei Pakete Magnete mit einem Durchmesser von 20 mm und einen entsprechenden Forstnerbohrer dazu.
Damit kann ich perfekte Löcher für die Magnete bohren. Zunächst überlege ich mir, wie viele Messer ich anhängen möchte. Das hängt zumindest bei uns im Haushalt hauptsächlich davon ab, wie viele gute Messer wir überhaupt besitzen. Mein Mann wünscht sich schon lange richtig gute Messer, aber eine kurze Recherche hat ergeben: Unbezahlbar. Muss er noch warten, jetzt gibt es erstmal das Brett für die alten Teile. Ich komme auf sieben brauchbare Messer und lege sie zunächst einmal nebeneinander auf das Brett. Passt auch von der Größe her. Wenn ihr ein Messerbrett bauen wollt, dann seht unbedingt zu, dass die Messer etwas Abstand haben, denn man will sie ja auch greifen können.
Ein Profitipp kommt von mir: Testet unbedingt aus, wie die Haltkraft der Magnete ist! Halten zwei Magnete eure Messer? Oder braucht ihr womöglich drei Magnete für ein Messer? Ich habe mein erstes Brett mit zwei Magneten pro Messer gestaltet - es liegt jetzt im Müll. Da hat kein einziges Messer gehalten. Für dieses Brett habe ich mit Dreierreihen gearbeitet. Man kann für eine noch höhere Haltkraft sogar die Magnete sogar doppelt legen, also tiefere Löcher bohren und pro Loch zwei Magnete einkleben.
Da es sich bei mir um eine ungerade Zahl (7 Messer) handelt, kann ich mir also erst einmal die Mitte des Brettes markieren. Hier wird das erste Bohrloch gesetzt.
Wichtig, und das ist mein nächster Tipp, ist ein genaues Messen für die Bohrlöcher. Nichts sieht unprofessioneller aus, als nicht exakt untereinander liegende Magnete. Leidvolle Erfahrung, die zweite.
Mit dem Bohraufsatz geht es dann super easy, die Löcher für die Magnete auszubohren. Bohrt langsam, Stück für Stück, auf keinen Fall zu tief, die Magnete müssen mit der Oberfläche des Holzes exakt abschließen. Sie dürfen weder zu tief sitzen noch oben herausschauen.
Und noch ein Tipp: Achtet auch darauf, dass das Bohrloch gleichmäßig tief ist, so dass das Magnet nicht links höher herausschaut als rechts. Plan arbeiten lautet die Devise. Immer wieder stoppen, Magnet einsetzen, prüfen.
Wenn alle Löcher gebohrt sind, werden die Magnete eingeklebt. Und hier kam mein Fail Nummer drei:
Ich habe zuviel Klebstoff verwendet. Er ist seitlich herausgequollen und das sah mehr als unschön aus. Auf dem Foto unten seht ihr mein erstes Messerboard mit dem Zuviel an Klebstoff, der seitlich an und auch auf den Magneten sichtbar ist. Nicht gut. Außerdem: Nur zwei Magnete... da halten höchstens Kartoffelschälmesser!
Also bitte nur ein wenig Klebstoff in die Mitte und das Magnet nur vorsichtig andrücken.
Ich habe Pattex Kleben statt Bohren verwendet, weil ich es noch von einem anderen Projekt übrig hatte. Es hat super gehalten.
Und noch ein Tipp, der sich eigentlich von selber versteht, aber im Eifer des Gefechts auch mal außer Acht gelassen werden kann: Die Magnete müssen alle richtig herum eingeklebt werden, also alle mit der gleichen Polseite nach oben/unten.
Und so sieht mein Messerboard im Einsatz aus:
Ich habe es noch nicht an die Wand gebracht, weil es ja ein Geschenk für meinen Mann sein soll. Die Bohrlöcher würden mich verraten. Aber man kann schon einmal sehen, wie es aussehen könnte. Die ungleiche Stärke des Brettes habe ich ausgeglichen, indem ich auf der dünneren Seite von hinten noch ein kleines Stück Holz als Abstandshalter angeschraubt habe. Durch die Stärke des Brettes hat man genügend Platz, ein Messer abzunehmen, ohne immer an der Wand entlangzustreifen.
Nun muss ich noch etwas zugeben. Ich habe mit einfachen Magneten gearbeitet, also ein Magnet pro Bohrloch. Das ist relativ wenig, das heißt, die Haltkraft ist eher geht so. Wenn ich die Messer mit dem Griff nach unten anhänge, was ich eigentlich vorhatte, fallen die schwereren ab. Doppelte Haltkraft mit je zwei Magneten wäre hier gut gewesen, aber da ich nicht noch einmal wieder alles neu machen wollte, habe ich mich entschlossen, die Messer einfach mit dem Griff nach oben anzuhängen. So sitzt der Griff auf der Kante und hilft das Messer fest zu halten.
Noch ein Tipp: Möchte man die Magnete versteckt anbringen, dreht man das Messerboard einfach um. Dazu braucht man aber entweder stärkere Magnete oder einfach noch mehr, damit es hält.
Hier habe ich noch ein Reel für euch, falls ihr das Projekt im Schnelldurchlauf als Video sehen möchtet.
Mir gefällt das Messerbrett gut und ich bin gespannt, was mein Mann dazu sagt.
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