Meine Kollegin wünschte sich eine goldene Wand. Sie dachte einen wahnsinnigen Moment lang über echtes Blattgold nach, doch das war natürlich viel zu teuer. Ihr Malermeister schlug goldene Farbe vor, aber sein Probebrett stellte sie nicht wirklich zufrieden: Also fragte sie mich um Rat. Mein erster Vorschlag war ebenfalls goldene Farbe. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass mir meine liebe Kollegin Timea aus Wien kürzlich von der Vergoldung von Wänden mit Annie Sloan Metal Leaf erzählt hatte. Kurze Rückfrage bei ihr und es stand fest: Damit sollte es zu schaffen sein.
Zunächst einmal habe ich die Wand ausgemessen, um herauszufinden, wie viele Bögen Metal Leaf ich überhaupt brauchte. Die Blätter sind 14x14 cm groß. Mein Tipp, wenn ihr eine solche Wand gestalten wollt: Seid bitte nicht zu geizig. Lieber ein bisschen mehr zur Hand haben, als zu wenig, hat mir meine Erfahrung bei dieser Wand gezeigt. Die einzelnen Blätter überlappen sich, nur minimal, aber trotz allem braucht man ein wenig mehr. Am Ende gibt es sicher auch noch die ein oder andere Stelle, die auszubessern ist.
Ebenfalls bestellen muss man die Anlegemilch, das ist der Kleber für die Folien. Übrigens gibt es diese Metallblätter und den Kleber nicht nur von Annie Sloan, ich habe bei boesner beispielsweise ein ähnliches Produkt entdeckt.
Meine Kollegin wünscht sich eine strukturierte Wand, keine ganz glatte. Ich werde also mit Strukturpulver arbeiten. Im ersten Schritt klebe ich die Wand erst einmal ab, dann streiche ich sie einfarbig (rot) vor. Im zweiten Schritt füge ich der Farbe ein wenig Strukturpulver hinzu und stupfe damit vereinzelt Stellen auf. So ergibt sich eine unregelmäßige, rauhe Oberfläche.
Ich hatte den Tipp bekommen, die Wand in Rot vorzustreichen, damit das Blattgold besonders strahlt. Ich würde das nicht noch einmal so machen. Ich würde die Wand das nächste Mal vorstreichen in Gold, dem Ton, mit dem auch die Blätter geklebt werden. Denn überall dort, wo durch die unterliegende Struktur kleine Fehlerstellen auftraten, kam bei mir die rote Farbe zum Vorschein. Das war sehr mühsam zu beheben, ich musste überall dort klitzekleine Blättchen überkleben. Vielleicht ist das anders bei einer komplett glatten Wand, bei meiner Struktur war es keine so gute Idee.
Oben im Bild sieht man, wo ich die unregelmäßige Struktur über meiner roten Farbe aufgetragen habe.
Im nächsten Schritt gehe ich sozusagen "Zeile für Zeile" vor. Ich beginne links. Auch dies war ein weiterer Fehler, ich hätte besser rechts begonnen, da man diese Ecke später als erstes sieht. Hier sollten die Blätter im Ganzen erscheinen und nicht als halbe Restblätter. Nicht weiter dramatisch, aber ein Learning.
Zunächst wird eine Zeile der Wand mit der Anlegemilch bestrichen. Ich beginne oben. Die Milch muss leicht antrocknen. Wann es soweit ist, das Metall aufzukleben, erkennt man daran, dass sich die Milch auf der Wand leicht lila färbt.
Die Metallblätter sind super dünn und sitzen auf einem durchsichtigen Unterlegeblatt. Mit dem Unterlegeblatt zusammen klebt man sie kopfüber auf die Milch und drückt sie fest.
Das ist ganz einfach. Das Unterlegeblatt lässt sich dann vorsichtig nach oben hin entfernen, wie ein Aufkleber.
Geht vorsichtig vor. Wenn ihr mit dem Unterlegepapier das Gold versehentlich einmal mit abzieht, drückt es einfach wieder auf und versucht es erneut. Beim Übergang von einem Goldpapier zum nächsten sollten sich die Folien leicht überlappen, aber nur ein Hauch. Wo das nicht gelingt, sieht man die rote Wand, daher auch hier: Eine goldene Ausgangswandfarbe finde ich persönlich einfacher.
Die sich überlappenden Millimeter haften nicht aneinander, da ja dort kein Kleber sitzt. Man muss also die überschüssige Folie mit einem feinen Pinsel vorsichtig abwedeln. Das bedarf einiger Übung, damit man auch wirklich nur diesen Teil abnimmt und nicht die Vierecke einreißt. Auch hier ist der strukturierte Untergrund sicher etwas schwerer zu bearbeiten als eine ganz glatte Wand.
Und so arbeite ich mich Zeile für Zeile vor. Immer eine Zeile fertig machen, dann die nächste einpinseln und antrocknen lassen.
Die Anschlüsse zwischen den einzelnen Vierecken sieht man leicht, aber das ist nicht anders machbar und erinnert an Fliesen. Ich denke, es gehört zum Look dazu. Ich habe fest gestellt, dass die Qualität der Folien unterschiedlich ist. So hatte ich einige Pakete, die super easy aufzubringen waren und andere, die nicht so gut gehaftet haben. Auch der Farbton war in einem Paket ein wenig anders als bei den anderen. Hier kommt es vielleicht auf die Charge an, die man erwischt, ärgerlich, wenn man eine große Wand hat und viele Pakete bestellen muss, die dann eventuell aus unterschiedlichen Chargen kommen. Mein Tipp: Wählt die Goldvierecke so aus, dass ihr jedes Mal eine andere Packung benutzt. Also mischt die Vierecke an der Wand. So fallen Farbunterschiede nicht so sehr auf.
Auf dem Foto oben seht ihr, dass ich mit der Folie nicht ausgekommen bin. Zum Glück hatte die liebe Elke von Noordvint noch ein paar offene Folien, die sie mir für diesen kleinen letzten Teil umsonst zugeschickt hat. Danke Elke!
Am Ende muss die Wand noch versiegelt werden. Ich nutze dazu Klarwachs, hier von Lignocolor.
Man muss wirklich extrem vorsichtig vorgehen, um die Folie nicht zu beschädigen. Auch hier schwieriger mit dem strukturierten Untergrund als bei einem glatten. Ich habe einen superweichen Lappen benutzt.
Nach dem Trocknen muss das Wachs noch einmal poliert werden. Auch hier verwende ich ein superweiches Tuch und gehe super vorsichtig vor.
Und so ist meine Wand nach vielen vielen Stunden fertig geworden. Aber die Mühe hat sich gelohnt! Meine Kollegin hat noch eine Garderobe angebracht und so sieht die Wand nun mit dem Spiegelschrank in der Ecke aus.
Ich finde, sie ist wirklich sehr schön geworden. Sie war aufwendig, und ich habe den einen oder anderen Fehler gemacht - aber am Ende ist sie gut geworden und ich bin heilfroh darüber. Meine Kollegin und ihr Mann sind glücklich und ich freue mich, dass alles geklappt hat.
Habt ihr schon einmal mit dem Metal Leaf gearbeitet? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und welche Tipps könnt ihr beisteuern? Schreibt sie gerne für alle in die Kommentare! Oder vielleicht habe ich auch alles falsch gemacht? Ich freue mich über euer Feedback!
Der Blogbeitrag von Companion zur Verwendung des Blattgoldeffekts von Annie Sloan bietet wertvolle Einblicke sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Webdesign-Enthusiasten wie Alex R. Der Beitrag hebt häufige Fehler wie ungleichmäßiges Auftragen und unsachgemäße Versiegelung hervor und bietet praktische Tipps, um diese zu vermeiden. Darüber hinaus wird die Oberflächenvorbereitung und die Bedeutung der Verwendung hochwertiger Materialien betont, die für das Erreichen professioneller Ergebnisse unerlässlich sind. Egal, ob Sie ein erfahrener Handwerker oder ein unerfahrener Dekorateur sind, dieser Leitfaden ist eine hilfreiche Ressource für die Einbindung von Blattgold in Ihre Projekte.