DIY Kopfteil für das Bett
- gonepaintin´
- 9. Jan. 2019
- 4 Min. Lesezeit
Ein schönes neues Jahr wünsche ich Euch allen! Ich hoffe, Ihr seid gut hinein gekommen in ein hoffentlich gesundes und fröhliches 2019. Wir haben die zwei Wochen Ferien genutzt und sind innerhalb des Hauses mit gleich mehreren Zimmern umgezogen. Von Erholung also keine Spur, dafür sind wir ein gutes Stück weiter gekommen mit unseren Renovierungsplänen.
Unser Schlafzimmer ist in das Dachgeschoss gezogen, ein Kind ist in unser altes Schlafzimmer gezogen, das andere in das frei gewordene Kinderzimmer. Ein Kinderzimmer bleibt übrig und wird zum Ankleide/Arbeits/Abstellzimmer.
Ein Problem tauchte neben all der Arbeit, dem Aussortieren, dem Umräumen aber auf: Das alte Elternbett passte nicht in die Schräge unterm Dach. Das Kopfteil unseres Rattanbettes war zu hoch.
Das ist wirklich unglücklich, denn ein neues Bett passt nicht mehr ins Renovierungsbudget - außerdem mag ich das alte Bett und möchte es eigentlich nicht weggeben!
Also muss eine Alternative her. Wir fügen zusammen, was nicht zusammen gehört: Das Kopfteil des Bettes wird ersetzt mit einem neuen, das unter die Schräge passt, der Rest des Bettes bleibt erhalten.
Das Kopfteil baue ich selber. Da ich es gerne rustikal habe und es somit auch zur neuen Gestaltung des Raumes passt, besorge ich im Baumarkt erst einmal ungeschliffene, sägerauhe Fichtenbretter. Für einen Rahmen in der ungefähren Breite 2m und einer Höhe von ca. 1 m kostet mich das Ganze unter € 25.

Aus ebenso groben Latten, die ich noch in der Werkstatt hatte, baue ich zunächst den Rahmen für das Kopfteil, den ich vorher natürlich genau ausgemessen hatte. Die Latten werden einfach zu einem Rechteck zusammengestellt und mit langen Schrauben fixiert.

So sieht das Ganze an der entsprechenden Wand aus:

Auf den Rahmen werden später die einzelnen Bretter für das Kopfteil in waagerechter Richtung aufgeschraubt. Da sie verschiedene Längen haben werden, brauche ich zusätzliche senkrechte Latten.

Nobody is perfect: In der Mitte ist es nicht ganz gleichmäßig geworden. Aber das ist völlig unerheblich, da hier später ja die Bretter vorgeschraubt werden. Man sieht davon dann nichts mehr.
Nun säge ich mir die einzelnen Bretter für jede Reihe zurecht. Dabei dürfen sie in meinem Fall insgesamt nur eine Breite von 1,94 m ergeben und es sollen pro Reihe drei ungleich lange Bretter werden.
Wichtiger Tipp: Messt die Bretter NACH dem Sägen! Durch das Sägen gehen immer ein paar Millimeter verloren!

Ich habe mir eine Liste gemacht und die Bretter auf der Rückseite nummeriert. Sie müssen ja noch behandelt werden und müssen später wieder in genau die Reihenfolge kommen, die ich mir ausgerechnet habe.

Ich könnte die Bretter jetzt einfach anschrauben und streichen. Auch das sieht sicher schön aus, ich möchte es aber rustikal und werde meine Bretter daher auf alt trimmen.
Ich möchte sie abflammen. Das macht man mit einem Gasbrenner, den manche vielleicht vom Unkrautvernichten kennen. Ich habe mir hierzu zwei Modelle von meinem Schwiegervater geliehen - das normale Gerät mit kleiner Gaskartusche und die Profiversion mit Anschluss für eine Gasflasche.
Beide Geräte funktionieren. Ich entscheide mich aus Zeitgründen für die erheblich schnellere Profivariante.
Als erstes werden die Bretter mit der Flamme solange behandelt, bis sie sich schwarz färben. Ich habe sie wirklich schwarz werden lassen (am Ende musste ich die Flammen auf dem Brett auspusten), denn ich möchte sie wirklich dunkel haben. Dies ist aber reine Geschmackssache. Wenn man sie nur leicht anflammt, werden die Bretter nicht ganz so dunkel.
(Natürlich muss dies draußen geschehen, möglichst auf steinernem Untergrund,
fernab von Auto, Terrassendach, Kleinkind, Haustier...)

Nachdem die Bretter abgekühlt sind, nehme ich (in diesem Fall zum Glück der Mann) eine Drahtbürste und bürste den Ruß ordentlich ab.

Das ist ziemlich mühsam, aber man bürstet so nicht nur den Ruß ab, sondern man bürstet auch die weicheren Holzteile aus der Maserung heraus. Ergebnis: Das Holz bildet schöne Rillen und sieht somit noch älter aus.


Nun werden alle Holzteile mit farblosem Wachs versiegelt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Holz abschließend zu behandeln. Ich habe einige davon auf einem Probestück ausprobiert und zeige Euch demnächst die verschiedenen Möglichkeiten.
Seid beim Wachsen (und auch vorher schon beim Abbürsten) vorsichtig mit Splittern. Das Holz ist ja ungeschliffen und daher kann man sich wirklich verletzen. Ich hatte mir trotz Handschuhe mehrere blöde Splitter geholt.
Nach dem Wachsen werden die Holzteile in der entsprechenden Reihenfolge von der Rückseite aus auf den Rahmen geschraubt. Von vorne sieht man so keine Schrauben. Ich lege dazu die fertige Bretter auf den Boden, und darüber das Gitter und schraube jedes Brett fest.

Rechts, links und oben schraube ich auf der Vorderseite noch jeweils ein Brett als Rahmen. Die Kanten säge ich im 45 Grad Winkel zu. Als Abschluss oben auf setze ich noch ein waagerechtes Brett, das als Ablagefläche dient.

Und fertig ist mein Kopfteil. Ich fixiere es zur Sicherheit mit zwei langen Schrauben in der Wand. Der Rest des alten Bettes wird mit einer Schraubaufhängung am Kopfteil fixiert.

Und schon ist mein neues altes Bett fertig.

Ein zwar relativ langwieriges, aber eigentlich kinderleichtes DIY. Ich freue mich, dass wir einen Teil unseres Bettes behalten können und mit nur ganz kleinem Geld doch noch improvisieren konnten.

Für das Holz habe ich ca. € 25 bezahlt, rechnet man die Latten, die Schrauben und das Wachs hinzu, habe ich für unter € 40 Euro ein neues Kopfteil bauen können.
Das ist doch eine günstige Alternative zum Neukauf.

Da das neue Kopfteil farblich nicht ganz mit dem hellen Rattan des alten Teils zusammen passt, habe ich mich entschlossen, den alten Teil mit einer schönen Husse zu verstecken. Ich zeige Euch demnächst, wie ich die Husse genäht habe.
...gone paintin´...
Eure Daggi
Seid Ihr bei Pinterest? Gebt mir Unterstützung und pinnt, pinnt, pinnt...

Comments