Für unser Bett wollte ich gerne zwei schöne Kissen mit gerüschtem Rand haben. Ich bin allerdings fast immer zu geizig, Kissenhüllen zu kaufen. Ich mache sie lieber selber. Eine einfache Kissenhülle zu nähen, ist nämlich wirklich kein Zauberwerk, und wenn eine Rüsche wie in diesem Fall dazu kommt, schafft es mit dieser Anleitung jeder.
Bei einem schwedischen Möbelladen gibt es Füllkissen im Format 40x60, die ich für dieses Projekt benutzen möchte. Für den Bezug nutze ich alte Vorhänge, die ich noch hier liegen habe.
Ich schneide aus dem Stoff drei Teile für das Kissen:
Vorderseite: 44 cm x 68 cm
Rückseite Teil 1: 30 cm x 68 cm
Rückseite Teil 2: 40 cm x 68 cm
Und zwei lange Streifen für die Rüsche:
Zweimal jeweils 180 cm x 14 cm
Sollte der Stoff ein Muster oder wie in meinem Fall einen eingewebten Faden haben, achtet beim Zuschneiden darauf, dass das Muster mittig ausgerichtet ist.
Das Vorderteil lege ich vorerst zur Seite und nehme mir die beiden Rückteile vor. Beide bekommen eine umgenähte Kante von jeweils ca. 2 cm. Das heißt, ich falte den Stoff einmal je 2 cm um, dann noch einmal und nähe das Ganze fest. Hier könnt Ihr sehen, wozu diese umgenähte Kante dient: Sie bildet später den Abschluß an der Kissenöffnung.
Beide umgenähten Rückteile werden nun beiseite gelegt. Nun ist die Rüsche an der Reihe und zugegebenermaßen ist das der schwierigste oder eher anstrengendste Teil. Die beiden langen Stoffstreifen, die für die Rüsche zugeschnitten wurden, werden zunächst einmal auf einer der kurzen Seiten zusammengenäht. Einfach beide Teile übereinander legen und eine Seite mit einer einfachen Naht schließen. Das ergibt einen 3,60 m langen Stoffstreifen.
Dieser wird einmal längs gefaltet, mit der eben genähten Anschlussnaht nach innen. Einmal bügeln, so dass es eine schöne Kante ergibt.
Um diese lange Bahn nun rüschen zu können, stelle ich die Nähmaschine auf den längsten Stich ein.
Mit diesem Stich nähe ich in Etappen jeweils ca. 30 cm lang an der oberen Kante der Rüsche, also dort, wo sie geöffnet ist. Nach jedem Stück ziehe ich nun den unteren Faden so lange, bis sich der Stoff aufrüscht. Das ist recht anstrengend, und man muss vorsichtig vorgehen, damit der Faden nicht reißt. Daher nähe ich immer nur Teilstücke, denn wenn ein Faden reißt kann man neu beginnen. So rüscht man Stück für Stück, bis am Ende die ganzen 3,60 m zu einer langen Rüsche geworden sind.
(Wer von Euch fundierter Näher ist, kann sich mit der Rüsche auch anders behelfen: Statt sie mit einem langen Stich vorzunähen, kann man sie auch während des Aufnähens auf dem Vorderteil direkt rüschen. Das erfordert aber ein bisschen Übung.)
Die Rüsche wird nun auf das Vorderteil genäht, und zwar so, dass sie innen liegt. Dazu lege ich das Vorderteil vor mich, rechte (also gute) Seite oben. Die Rüsche wird mit der Naht nach außen und der Rüsche nach innen einmal an der Kante der Vorderseite entlang gelegt.
Die noch offenen Kanten überschneiden sich unten in der Mitte. Lasst sie ca. 2 cm überlappen, um sie später miteinander verschließen zu können.
Rüsche mit Nadeln feststecken. In den Ecken müsst Ihr ein bisschen improvisieren. Legt die Rüsche so, dass sie ein wenig überlappt.
Nun wird die Rüsche festgenäht. Dabei näht ihr - wieder mit normalem Stich - einfach über die vorhandene Rafffungsnaht hinweg.
Alle Fäden abschneiden.
Nun wird die Rüsche an den offenen Kanten geschlossen. Dazu legt Ihr einfach einen Teil in den anderen und schlagt den nun oben liegenden Teil nach innen um. Nun einfach mit der Nähmaschine einmal von unten nach oben nähen.
Vorder- und Rückseiten sind fertig. Nun wird alles übereinander gelegt. Ihr startet mit der Vorderseite. Legt sie mit der Rüsche nach oben vor Euch.
Oben abschließend legt ihr den größeren Rückteil, mit der Naht nach oben zeigend.
Nun den kleineren Rückteil, ebenfalls mit der Naht nach oben zeigend, an den unteren Rand und auf den anderen Rückteil legen.
Alle drei Teile feststecken.
Nun werden sie miteinander vernäht.
Die vier Ecken anschließend schräg abschneiden.
Wenden, Füllkissen einlegen und fertig!
Ich habe gleich zwei Kissen genäht und sie in mein neues Bett gelegt.
Wenn man geübte Näherin ist, ist dies ein relativ schnelles Projekt. Wenn Ihr ungeübt seid, dauert es vielleicht ein bisschen länger - aber es lohnt sich in jedem Fall! Probiert es aus!
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