Meine liebe Freundin Lisa hatte zwei Schränke übrig und da sie weiß, dass meine Garage noch nicht ganz voll ist (Spaß) hat sie sie mir angeboten. Der eine ist im 50er Jahre Stil, das passt nicht so zu uns, der andere ist diese hier:
Der Schrank ist mit Lisa zusammen schon mehrfach umgezogen und hatte dementsprechend einige Dellen und Ecken. Aber nichts, wozu ich nein sagen würde!
Also hat ihr Mann ihn mir netterweise auch noch angeliefert. Bis in meine Werkstatt hinein, das nenne ich mal Rundum-Service. Dort stand er dann eine ganze Weile, bis ich dazu gekommen bin, ihn endlich in Angriff zu nehmen..
Ich habe zuerst einmal die Scharniere abgenommen, die leicht zu entfernen waren. Bei einigen war das nicht ganz einfach, denn die Schräubchen waren so alt, dass ihr Kopf überdreht oder sogar abgebrochen war. Bei diesen habe ich vorsichtig drum herum gestrichen.
Als nächsten Schritt habe ich den Schrank leicht angeschliffen. Ich hatte mich für Milk Paint entschieden. Wenn man bei Milk Paint starke Abblätterungen vermeiden möchte, sollte man der Farbe ein Bindemittel zufügen. Ich aber mag den chippy Effekt und verzichtete in diesem Fall darauf. Beim Abschleifen entschloss mich, einen Teil der schönen Türen nicht mit zu streichen, denn durch das Schleifen kam eine sehr schöne Holzmaserung zum Vorschein. So bleibt ein wenig vom alten Charakter des Möbelstückes erhalten, was ich sehr schön finde.
Im Inneren des Schrankes befinden sich 3 Einlegeböden, die ich natürlich vergessen habe, zu fotografieren. Einer davon war provisorisch aus zwei Latten zusammen gesetzt, diesen habe ich ersetzt mit einem durchgehenden Stück Holz. Das Innere des Schrankes habe ich mit hellblauer Kreidefarbe gestrichen, die Türen wiederum haben innen die gleiche Farbe wie außen bekommen.
Ich habe mich für Milk Paint von Sweet Pickins Milk Paint in der Farbe Lantern entschieden. Ein schönes Schwarz. Ich mag momentan dunkle Farben sehr (aber ich verspreche, dass es demnächst auch mal wieder ein weißes Upcycling geben wird!)
Das Mischverhältnis ist ungefähr 1:1, also ein Teil Farbpulver, ein Teil Wasser. Mit einem kleinen Mixer mische ich die Farbe, lasse sie ca. 10 Minuten stehen und mische sie noch einmal.
Extra Tipp: Auch während des Streichens sollte man die Farbe immer wieder umrühren, da sich die Farbpigmente unten absetzen. Ich füge ab und zu mit einer Sprühflasche noch etwas Wasser hinzu, da die Farbe während des Streichens noch ein wenig eindickt.
Schon nach der ersten Schicht Milk Paint blätterte die Farbe an einigen Stellen schon ab. Ich liebe Milk Paint und diesen Effekt, der niemals voraussehbar ist. Nachdem die Farbe getrocknet war, habe ich den gesamten Schrank einmal mit einem ganz feinen Sandpapier (320er) abgeschliffen und somit noch einige Farbschnipsel mehr entfernt.
Nach der zweiten Schicht Milk Paint gab es noch mehr Abblätterungen - aber für mich noch nicht genug, so dass ich bei einigen Stellen mit einem Stück Klebeband sogar noch nachgeholfen habe. Einfach ein Stück aufkleben und vorsichtig wieder abreißen - so nimmt man kleine Stücke der Farbe mit ab und es sieht ganz natürlich aus.
Nun noch eine Schablone. An den Seiten der Schublade und im Inneren der Türen bringe ich ein schönes Muster mit einer Schablone von Dala Muses auf. Das Ergebnis seht Ihr gleich unten.
Meine Tipps zum Schablonieren findet Ihr übrigens hier. Immer drauf achten, nicht zu viel Farbe zu benutzen und den Pinsel vor dem Stupfen immer schön abzutupfen.
Zu guter Letzt wird der ganze Schrank mit Hemp Oil (hier Miss Mustard Seeds) geölt. Vorteil Öl gegenüber Wachs auf dunklen Farben: Die Farbe wird noch einmal deutlich satter. Wachs lässt dunkle Farbe leicht stumpf wirken, Öl lässt sie herrlich leuchten. Auch das Holz der Türen bekommt durch das Öl einen tollen Ton. Ich war überrascht, wie viel dunkler das Holz durch das Öl wird!
Links seht Ihr die geölte Tür, rechts die nur geschliffene.
Das Holz wird dunkler und die Maserung wird verstärkt:
Und am Ende ist aus Lisas Schrank ein schönes Stück entstanden, dass durch das verbliebene Holz seinen alten Charakter erhält, trotzdem aber einen modernen Touch erhalten hat.
Der Innenraum ist frisch und fröhlich.
Mein Extratipp: Wenn Ihr mit einer kleinen Schablone arbeitet, die Ihr immer wieder neu anlegen müsst, dann messt vorher aus, wo Ihr starten müsst. Ich hätte den gesamten Schablonenteil im Innern der Tür etwas nach unten ziehen müssen, aber ich hatte das Ausmessen vorher vergessen und einfach angefangen.
Was meint Ihr? Eine gutes Upcycling? Die Farbe blättert richtig schön shabby ab.
Für mich übrigens ein Kandidat für das Esszimmer, vor meiner neuen
Ich bin gespannt, wie Euch die Umwandlung gefällt!
Gleich merken bei Pinterest.
... gone paintin´
Eure Daggi
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