Werbung - Es gab eine etwas längere Pause hier bei mir im Blog, was nicht unbedingt heißt, dass ich untätig war. Naja, vielleicht ein bisschen, denn ich war für zwei Wochen im Urlaub. Ich habe meine Tochter besucht, die eine Weile in den USA verbracht hat. Was für eine schöne Zeit wir hatten! Vielleicht berichte ich demnächst noch ein bisschen von der Reise, die uns beiden sehr gut gefallen hat. Und vor dem Urlaub war ich auf dem jährlichen "Mega-Workshop" in Süddeutschland, auch dies war ein ganz wunderbares Wochenende. Und auch davon werde ich euch gerne noch berichten.
Aber davor möchte ich noch ein Projekt vorstellen, dass mir richtig viel Spaß gemacht hat. Mein Nachbarn zwei Häuser weiter fragte mich kürzlich, ob ich für seinen Garten nicht eine kleine Bank bauen könnte. Er würde sich gerne eine Ecke im japanischen Stil einrichten und vielleicht könne ich kurz die entsprechende Sitzgelegenheit an den Start bringen. Online hatte er bereits ein Bild gefunden, das er mir direkt als Inspiration mitgab.
So unheimlich kompliziert sah sein Beispiel nicht aus und außerdem mag ich meinen Nachbarn. Also sagte ich spontan zu. Und so sieht die fertige Bank in seinem Garten aus:
(Quelle: Die Anleitung zu diesem Bild basiert auf einer Idee von Robert W. Lang aus seinem Buch Chairs&Benches)
Ich habe dieses Projekt in Kooperation mit der Firma wolfcraft durchgeführt, deren Werkzeuge mich immer wieder überzeugen. Ich freue mich immer, wenn ich Neues ausprobieren und für meine Arbeit entdecken darf.
Meine Bank hat die folgenden Maße: Breite: 1,20 / Höhe 0,45 / Tiefe 0,43. Wenn ihr euch eine Bank in diesem Stil nachbauen wollt, gibt es hier und jetzt die Anleitung dazu.
Was ihr braucht:
Material:
6 x 2,50 m Kantholz
30 Senkkopfschrauben 5 x 70
Holzspachtel
Holz-Imprägnierung
Grundierung mit Sperrwirkung
Outdoor Lack seidenmatt
Farbrolle und Wanne, Pinsel
Werkzeug:
Kapp und Gehrungssäge
Akkuschrauber mit Bohraufsatz und Kegelsenker
Flächenschleifer, optional elektrisches Schleifgerät
Sägeplan:
aus 6 Kanthölzern (je 40x80x250) folgende Maße zusägen:
5 x 120 Sitzfläche
2 x 100 Querstreben
8 x 45 Beine
2 x 43 Beinverbindung oben
2 x 38 Beinverbindung unten
Alle Sägeschnitte mit der Kappsäge durchführen. Alternativ könnt ihr in manchen Baumärkten das gekaufte Holz direkt auf Maß zusägen lassen.
Alle Sägekanten und auch alle Oberflächen noch einmal richtig schön glatt schleifen.
Die Holzteile mit Holzimprägnierung behandeln und mindestens 4 Stunden trocknen lassen. Dabei die Stirnseiten nicht vergessen. Die Imprägnierung schützt vor Bläue, Schimmel und Pilzen.
Nach dem Trocknen alle Teile mit Sperrgrund streichen. Dies schützt vor Ausbluten von Holzinhaltsstoffen. Mindestens 4 Stunden trocknen lassen. Bei einem Folgeanstrich mit heller Farbe ggf. eine zweite Schicht Sperrgrund auftragen und wieder trocknen lassen.
Alle Teile werden nun mit Outdoorfarbe gestrichen. Ich hatte mir einen Rotton der Firma Mylands online bestellt. Anfängerfehler: Die Farbe sieht auf dem Computerbildschirm immer anders aus als in echt. Mein knalliges Rot entpuppte sich als lachsorange. Schade für den Preis, aber meine eigene Schuld. Ich sollte es besser wissen und immer ein Testdöschen oder wenigstens eine handgemalte Farbkarte bestellen, bevor ich so viel Geld für ein Produkt ausgebe. Da ich unter den Outdoorfarben meiner Favoriten leider keinen weiteren passenden Rotton gefunden habe und da zusätzlich das Budget sowieso bereits überzogen war, habe ich mir im Baumarkt eine Outdoorschutzfarbe im Wunschton „Karminrot“ anmischen lassen.
Auch das war vielleicht keine so gute Idee. Ich war nicht wirklich zufrieden damit. Die Deckkraft ist mäßig, selbst nach 3 Schichten war die Farbe noch immer nicht richtig satt.
Ich hatte mich übrigens dafür entschieden, zuerst alle Teile zu streichen, denn wenn die Bank erst einmal zusammengebaut ist, gelangt man nicht mehr in die Zwischenräume. Ich streiche 3 Schichten und baue die Bank dann zusammen.
Ich starte mit den Beinen. Vier Beine werden mit einem längeren und einem kürzeren Querverbindungsstück verleimt. Die Verbindungsstücke sitzen mittig zwischen den Beinpaaren. Die obere Kante schließt bündig ab, denn darauf wird später die Sitzfläche verschraubt. Die untere Verbindung ist die kürzere. So sieht es beim Zusammenleimen aus.
Der Abstand der Beinstreben voneinander sollte dabei so bemessen sein, dass die Beine später jeweils bündig unter einem der Sitzflächenbretter stehen. Das sieht beim Draufblicken einfach schöner aus. Am besten geht dies, indem man die Sitzfläche vor dem Leimen probehalber einmal auf dem Boden auslegt und dann den benötigten Abstand misst. Die Sitzbretter so legen, dass sie inkl. Spalte exakt so breit sind wie die obere Querverbindung.
Der Abstand zwischen der oberen und der unteren Querverbindung wiederum muss so breit sein, dass hier später die lange Verbindung beider Beinpaare zwischen passt (s. Foto).
Nun also alle Teile verleimen, dabei mit Zwingen fixieren und trocknen lassen. Nun werden sie zusätzlich noch verschraubt, damit die Bank auch wirklich stabil steht. Da ich an der fertigen Bank später keine Schrauben sehen möchte, sollen sie versenkt werden. Ich nutze dazu den praktischen wolfcraft Kegelsenker.
Dazu zunächst das Loch vorbohren, damit das Holz nicht splittert. Dann den Senker auf den Kopfumfang der Senkkopfschrauben einstellen. Dazu mit dem mitgelieferten Dreher den Ring lösen und auf die entsprechende Zahl einstellen. Wieder festdrehen und den Senker (natürlich mit Akkuschrauber) auf das Bohrloch setzen.
Kurz anbohren. Das Bohrloch erhält so eine Vertiefung für die Schraube.
Nun die Senkkopfschraube eindrehen. Das Loch mit Holzspachtel füllen und trocknen lassen. Später anschleifen und noch einmal lackieren. Fertig ist die unsichtbare Verschraubung!
Beide Fußteile sind also fertig. Mit den langen Querstreben werden sie nun miteinander verbunden.
Dabei ebenfalls verleimen, fixieren, trocknen lassen und später verschrauben. Die Querstreben sollten ein Stück über die Beine hinausragen.
Nun von oben die Sitzbretter auf die Beine platzieren. Dabei die Kanten mit dem Universalwinkel extakt ausrichten.
Sitzbretter anschrauben.
Alle Löcher verspachteln und lackieren.
Und fertig ist meine japanische Gartenbank. Oder besser die meines Nachbarn.
Er ist sehr glücklich über seine neue Sitzgelegenheit.
Ich freue mich, dass er zufrieden ist und falls einer von euch die Bank nachbauen möchte, freue ich mich über Bilder eurer Ergebnisse.
Ich bedanke mich bei wolfcraft für die praktischen Werkzeuge, die mir für dieses Projekt zur Verfügung gestellt wurden. Schaut mal bei ihnen vorbei, wenn ihr wirklich hilfreiche Tools entdecken wollt. Ich stelle hier bei mir immer mal wieder das ein oder andere nützliche Werkzeug vor.
In der nächsten Zeit wird es hier wieder viel Neues zu entdecken geben. Ich berichte kurz von meinem Workshop und auch gern von meinem Urlaub und dann gibt es die Tage die Umgestaltung meines Badezimmers zu sehen. So viel sei verraten: Ich habe meine Fliesen gestrichen. Wer neugierig auf das Ergebnis ist, schaut gerne wieder vorbei oder trägt sich in den Newsletter ein. Dann verpasst ihr garantiert nichts! Und ich freue mich über regelmäßige Leser.
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